Fachgruppe
Marktzugang
Die Anforderungen an klinische Evidenz und Zulassung von Medizinprodukten nehmen kontinuierlich zu. Heute dauert die Entwicklung und Marktzulassung eines neuen Produkts bis zu zehn Jahre. Und bis eine Innovation im entsprechenden Tarif-System abgebildet bzw. von der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) adäquat vergütet wird, kann es nochmals viele Jahre dauern. Es kann fünf Jahre in Anspruch nehmen, bis die Kosten einer neuen Leistung im stationären Fallpauschalensystem SwissDRG angemessen berücksichtigt werden. Der ambulante Tarif TARDOC wird wegen blockierten Revisionsarbeiten seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt und die neuen ambulanten Tarifmodelle scheitern wiederholt an der Uneinigkeit der Tarifpartner und an der Genehmigung durch den Bundesrat. Insbesondere die sich schnell entwickelnden digital gestützten Technologien können meist nur unzulänglich in den bestehenden Tarifen abgebildet werden. Im Interesse eines raschen Zugangs der Patientinnen und Patienten zu den neusten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, der zügigen Ablösung bestehender Technologien durch potentiell kostensparende, qualitativ bessere Methoden, sowie zur Wahrung der Innovationskraft des Schweizerischen Gesundheitswesens und Stärkung des Entwicklungs-, Forschungs- und Produktionsstandortes Schweiz ist es zentral, diese Prozessineffizienz zu verbessern.
Wer wir sind
Die Fachgruppe Marktzugang vereint Mitgliederfirmen von Swiss Medtech und richtet sich an Mitarbeitende mit Expertenwissen in den Bereichen Marktzugang, Vergütung und Health Technology Assessment (HTA) sowie mit Kenntnis der regulatorischen und gesundheitspolitischen Entscheidungsprozesse. Sie fokussiert sich auf effiziente Zulassungs- und Vergütungsprozesse für medizintechnische Innovationen.
In den vier Arbeitsgruppen (AG) stehen folgende Themen im Fokus:
- AG Vergütung/Tarife: Ambulante und stationäre Tarife, EFAS, AvoS
- AG HTA/Qualität: Evaluation bestehender Leistungen, Mitsprache beim HTA-Prozess, Qualitätsgekoppelte Tarife
- AG Digitale Technologien: Vergütungslücken bei digitalen Gesundheitsanwendungen, Remote Monitoring, KI
- AG Robotik: Sensibilisierung, Abbildung und Differenzierung in den Tarifen
Wer mitmachen kann
Mitarbeitende von Swiss Medtech Mitgliederfirmen, die sich für den Markzugang von Schweizer Medizinprodukten einsetzen wollen. Mit dem Ziel, die fachliche Expertise in der FG zu erweitern und zu diversifizieren, sind Vertreterinnen und Vertreter aller medizinischen Bereiche willkommen. Neumitglieder sollten Fachwissen bezüglich Vergütungsmodelle oder Basiswissen bezüglich Health Technology Assessments mitbringen bzw. im Bereich Government Affairs/Public Policy tätig sein. Fünf Jahre relevante Erfahrung und eine Position im mittleren Kader oder als Spezialist sind wünschenswert.
Welche Ziele wir verfolgen
- Sicherstellung eines zeitnahen Zugangs der Patientinnen und Patienten zu neuen medizinischen Verfahren durch klar definierte, transparente und kurze Abbildungsprozesse für Innovationen in den Tarifsystemen
- Sicherstellung der Behandlungs- und Ergebnisqualität durch Mitgestaltung der relevanten Qualitätsindikatoren
- Berücksichtigung der spezifischen Anliegen der Medizintechnik-Industrie in der Politik
Was wir tun
- Begleitung von Tarif-Revisionen
- Mitwirkung bei der Neugestaltung des HTA-Prozesses «Re-Evaluation» des BAG und Koordination des Stakeholder-Feedbacks zu neuen HTAs des BAG
Erarbeitung von Positionspapieren:
Vergütung digitaler Gesundheitsanwendungen in der Schweiz