Mit Medizintechnik Infektionen bekämpfen

Viel Leid vermeiden und gleichzeitig Kosten sparen

Mit einem Wert von sechs Prozent liegt die Schweiz bei sogenannten Healthcare-assoziierten Infektionen im europäischen Mittel. Der Verbesserungsbedarf ist augenscheinlich. Im Sinne einer Public-Health-Verantwortung braucht es die Zusammenarbeit aller Akteure im Gesundheitswesen. Anlässlich der von der Stiftung Patientensicherheit organisierten Aktionswoche Patientensicherheit möchte Swiss Medtech auf das Engagement der Medizintechnik zur Prävention von Infektionen hinweisen. Die nationale Aktionswoche soll die Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema sensibilisieren und den Beitrag der diversen Akteure zur Verbesserung des Patientenschutzes sichtbar machen.

Sechs Prozent der Patienten erkranken an einer Infektion: Infektionen stellen ein hohes, aber häufig vermeidbares Risiko in Medizin- und Pflegeeinrichtungen dar. Rund sechs Prozent der Patientinnen und Patienten trifft eine solche Infektion. Durch die Corona-Pandemie hat sich dieses Problem weiter verschärft. «Die Medizintechnikbranche leistet mit ihren Produkten und Lösungen bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Prävention, Erkennung, Überwachung und Behandlung dieser Infektionen – und kann damit nicht nur viel Leid verhindern, sondern auch zur Einsparung von Kosten beitragen», sagt Peter Biedermann, Geschäftsleiter von Swiss Medtech. 

Wundinfektionen, Blutvergiftungen und Antibiotikaresistenzen sind besonders häufig: Bei Spitalaufenthalten kommen Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen, aber auch Blutvergiftungen regelmässig vor – oft mit fatalen Folgen: Die durchschnittliche Spitalmortalität im Falle einer Sepsis liegt bei knapp 17 Prozent. Nach einem medizinischen Eingriff sind Lungen und Harnwege zudem besonders anfällig für Infektionen. Ein weiteres Problem stellen die arzneimittelresistenten Infektionen dar. Im Jahr 2015 erkrankten in der EU rund 670’000 Menschen an arzneimittelresistenten Infektionen und 33’000 starben an den Folgen. 

20 bis 50 Prozent der Infektionen wären vermeidbar: Studien zeigen, dass sich je nach Art zwischen 20 und 50 Prozent der Infektionen in Gesundheitseinrichtungen durch gezielte Überwachungs- und Präventionsmassnahmen verhindern liessen. Auch hier setzt die Medizintechnik an – mittels Analyse-, Diagnostik- und Prozesstools. Desinfektionsmittel, sterile Sets und Schutzmaterial beispielsweise reduzieren das Ansteckungsrisiko und tragen zu sicheren und effizienten Abläufen bei Operationen und in der Pflege bei. Nicht zuletzt lassen sich mit zuverlässigen Corona-Tests die Infektionen mit SARS-CoV2 bei Neuaufnahmen und beim Personal schnell erkennen und Übertragungen vermeiden. 

Zusammen mehr erreichen: Gemeinsam mit Fachverbänden und Partnerorganisationen erarbeitet Swiss Medtech Konzepte zur Stärkung der Patientensicherheit. Mit seiner Arbeit unterstützt der Verband die Strategie des Bundes zur Überwachung, Verhütung und Bekämpfung von Healthcare-assoziierten Infektionen (Strategie NOSO) sowie die Strategie Antibiotikaresistenzen des Bundes (StAR). Swiss Medtech setzt sich dafür ein, dass internationale Standards bei der Implementierung verbindlicher Richtlinien zur Krankenhaushygiene und Resistenzvermeidung berücksichtigt und die Kosten für die Prävention von Infektionserkrankungen im Vergütungssystem angemessen abgebildet werden. 

Swiss Medtech vertritt als Branchenverband der Schweizer Medizintechnik über 750 Mitglieder. Mit 67’500 Beschäftigten und einem Beitrag von 11,5 Prozent zur positiven Handelsbilanz der Schweiz ist die Medizintechnik eine volkswirtschaftlich bedeutende Branche. Swiss Medtech tritt ein für ein Umfeld, in welchem die Medizintechnik Spitzenleistungen zugunsten einer erstklassigen medizinischen Versorgung erbringen kann.

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