10. Runder Tisch Exportwirtschaft
Bundesrat Guy Parmelin hat sich mit Stakeholdern der Schweizer Exportwirtschaft ausgetauscht.
Bundesrat Guy Parmelin hat sich am 14. Mai mit Stakeholdern der Schweizer Exportwirtschaft über aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen und die Entwicklungen im Bereich des Freihandels ausgetauscht.
An diesem 10. Runden Tisch zur Exportwirtschaft nahmen 19 Vertreterinnen und Vertretern von Handelskammern und Wirtschaftsverbänden teil, darunter Swiss Medtech Vorstandsmitglied Roman Iselin von Johnson & Johnson. In seinem Statement hob er insbesondere drei Punkte hervor:
- Mutual Recognition Agreements (MRA): Es ist zentral, dass die Schweiz ihre Beziehung mit der Europäischen Union (EU) wieder auf eine solide Basis stellt. Eine möglichst baldige Aktualisierung des MRA ist für die Schweizer Medtech-Industrie bedeutsam. Die 2021 installierten Handelshürden könnten abgebaut und damit jährlich mehrere Hundert Millionen Franken an administrativen Kosten eingespart und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche gestärkt werden.
- Anerkennung von FDA-Zulassungen: Früher galt als Konsens, den Zulassungsprozess von Medizinprodukten in Europa zu starten. Viele Unternehmen, auch Schweizer Firmen, gehen heute für die erstmalige Markteinführung ihrer innovativen Produkte über eine Zulassung durch die U.S. amerikanische Food & Drug Administration (FDA) vor. Die Regulierung der FDA ist im Vergleich zur Medical Device Regulation (MDR) besser auf neue Technologien ausgerichtet. Diese innovativen Medizinprodukte stehen der Schweizer Bevölkerung nicht oder bestenfalls Jahre später zur Verfügung. Mit der raschen Umsetzung des parlamentarischen Auftrags gestützt auf der Motion 20.3211 («Für mehr Handlungsspielraum bei der Beschaffung von Medizinprodukten zur Versorgung der Schweizer Bevölkerung») liesse sich diese Situation zugunsten der Versorgungssicherheit, des Innovations- und des Wirtschaftsstandorts Schweiz ändern.
- Freihandelsabkommen (FHA): Die Schweizer Medtech-Branche profitiert u.a. in den Bereichen von den FHA, in denen die im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO vorgesehenen Zölle gesenkt und nicht-tarifarische Handelshemmnisse abgebaut werden können. Der kürzliche Abschluss des FHA zwischen den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und Indien bietet Chancen für die Schweizer Medtech-Industrie. Dies vor allem angesichts der zunehmenden protektionistischen Tendenzen wichtiger globaler Absatzmärkte.